Die Wissenschaft von der Gesellschaft ist nicht nur auf Grund von Studienordnungen für Lehramtsstudierende von großer Bedeutung, sondern vermittelt ihnen gesellschaftliche Zusammenhänge und Probleme, die damit einhergehen. Ein breites Angebot für diese Studierenden ist unverzichtbar, wenn es den Ansprüchen der nächsten Generation von Lehrerinnen und Lehrern entsprechen soll!
Aber nicht nur den vielen Lehramtsstudierenden, die von der Rumpfsoziologie betroffen wären, gilt unsere Solidarität. Lehramts-, Magister- und Bachelorstudierende brauchen gleichermaßen Lehre und Forschung! Auf der einen Seite behauptet unser Rektorat – gerade im Jahr der Geisteswissenschaften – in verschiedensten Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften als exzellent aufzutreten, auf der anderen Seite wird diese Behauptung nun durch die drohende Schließung bzw. die Untragbarkeit der Zustände ad absurdum geführt. Nicht nur für uns als Historiker zeigt sich, dass die Soziologie in verschiedenen Bereichen unseres Arbeitsfeldes auftritt und neue Perspektiven liefern kann! Die Soziologie bietet nahezu allen angrenzenden Geistes- und Sozialwissenschaften ein breites Methodenspektrum. Weiterhin ist die Universität Münster die drittgrößte Universität in Deutschland. Als solche darf ein so bedeutendes Institut wie das der Soziologie gar nicht zur Disposition stehen. Das häufig verwendete Scheinargument der Wirtschaftlichkeit wird hier wieder einmal vorgeschoben, greift jedoch – wie so oft – nicht, da Studien beweisen, dass Soziologinnen und Soziologen gerade im heutigen Arbeitsmarkt, der stetem Wandel unterworfen ist, mit den Fähigkeiten und Anforderungen ausgebildet werden, die auf diesem Arbeitsmarkt gefordert sind.
Wir, die Vertreter der Studierenden des Faches Geschichte an der Universität Münster,bekunden hiermit unsere Solidarität mit dem Institut für Soziologie und fordern das Rektorat auf, das Institut zu erhalten und mit ausreichend vielen Professuren auszustatten!
Im Namen der Fachschaft Geschichte:
Hendrik Hilgert
Dennis Romberg