Monthly Archives: Juni 2007

Innovatives aus Düsseldorf

Antwort auf die kleine Anfrage von Anna Boos:

Ich frage daher die Landesregierung:

4. Sollte aus Sicht der Landesregierung die Soziologie am Standort Münster erhalten
bleiben?

Antwort:

Ja.

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD14%2F4538|1|0

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Stellungnahme der Fachschaft Soziologie zur Verteilung von Studiengebühren

Stellungnahme der Fachschaft Soziologie zur Verteilung von Studiengebühren

 

Münster, 23. Juni 2007

 

Liebe Studierende,
liebe MitarbeiterInnen des IfS,
liebe Öffentlichkeit.

 

Wir danken dem Vorstand des IfS für die solidarische Unterstützung im Kampf gegen die Einführung von Studiengebühren an der Universität Münster. In einer politisch reflektierten, wie richtungweisenden Grundsatzentscheidung hatte der Vorstand des IfS bereits am 14. Februar diesen Jahres die Einführung der vom Rektorat geplanten Studiengebühren abgelehnt!
Nachdem der Senat der Universität Münster die Einführung der grundsätzlich sozial unverträglichen Studiengebühren zum Wintersemester 2007/08 beschlossen hat, wurde in den letzten Wochen im Fachbereich 6 mit der Einrichtung einer Verteilungskommission der Lehreinheit Sozialwissenschaften (Soziologie/ Politikwissenschaft) begonnen. Im Rahmen dieser Kommission können Institute Mittel aus Studiengebühren beantragen. Gemäß der „Grundsätze zur Verteilung und Verwendung von Studienbeiträgen“ ist dieses Gremium nur dann legitimiert, wenn außer den zwei HochschullehrerInnnen, zwei wissenschaftlichen und einer nicht-wissenschaftlichen MitarbeiterIn auch fünf VertreterInnen der Studierendenschaft beteiligt sind. So soll dieser Kommission, die über die Verwendung eures Geldes entscheidet, ein demokratischer Anstrich verliehen werden.

 

Die Fachschaft Soziologie hat bisher keine studentischen VertreterInnen für diese Kommission benannt und in einem konsensualen Beschluss entschieden, auch weiterhin die entsprechenden Sitze unbesetzt zu lassen!

 

Die Fachschaft Soziologie ist nicht gewillt sich an einer Kommission zu beteiligen, die Studiengebühren verteilt! Anträge auf das Geld der Studierenden zu beschließen, würde faktisch einer Zustimmung zu Studiengebühren gleichkommen. Als VertreterInnen der Studierendenschaft sind wir nicht bereit die beschlossenen Studiengebühren widerstandslos hinzunehmen. Es kann nicht im Interesse der Studierenden sein, den freien Zugang zu Hochschulbildung kampflos aufzugeben.
Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass das IfS mehr denn je auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Das IfS beabsichtigt im Rahmen der Verteilungskommission u. a. zwei Lektorenstellen zu beantragen. Obwohl die Ausweitung des Lehrangebots angesichts der gegenwärtigen Personalengpässe prinzipiell zu begrüßen ist, lehnen wir eine Finanzierung aus Studiengebühren ausdrücklich ab. Folglich wären wir bei einem Besetzen der Kommission in einem Dilemma: Stimmten wir mit „Ja“ legitimierten wir gleichzeitig Studiengebühren, stimmten wir mit „Nein“, würden wir uns gegen die Anträge unseres eigenen Instituts wenden. Des Weiteren sind Lektoren kein adäquater Ersatz der Professuren, die bereits vom Rektorat gestrichen wurden, oder deren Wiederbesetzung verweigert wird. Hier bestätigt sich der Verdacht, dass die Studiengebühren keineswegs zur Verbesserung der Lehre eingesetzt werden, sondern lediglich dazu dienen, die radikale Kürzungspolitik der Landesregierung NRW und des Rektorats der Universität Münster notdürftig zu kompensieren. Das vorgebliche Ziel der Einführung von Studiengebühren wird damit, wie andernorts, ad absurdum geführt! Indem befristete Lektorenstellen Professuren ersetzen, finanzieren die Studierenden noch den reibungslosen Abbau ihres Instituts. So stehlen sich das Land NRW und das Rektorat aus ihrer Verantwortung und wälzen die Kosten für das öffentliche Gut Bildung auf die Studierenden ab. Dieser Entwicklung muss entgegen getreten werden, zumal sie unweigerlich einen Anstieg der Studiengebühren zur Folge haben wird.
So wurde die Fachschaft Soziologie ohne eigenes Verschulden in eine äußerst problematische Situation gedrängt: Zum einen wird von denjenigen Personen, die diese Mittel für unverzichtbar halten, erheblicher Druck auf die VertreterInnen der Fachschaft ausgeübt, um sie zu einer Beteiligung an der Verteilungskommission zu nötigen. Selbstverständlich teilen wir die Sorge um die desolate finanzielle Ausstattung des IfS und fordern eine sofortige Aufstockung des Personals. Andererseits können wir uns unmöglich daran beteiligen, die Versäumnisse des Rektorats auf Kosten der Studierenden und des freien Hochschulzugangs behelfsmäßig zu lindern. Unsere Entscheidung stellt keinen Bruch der mit dem Institut bestehenden Solidarität dar. Wir werden uns auch weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den MitarbeiterInnen des IfS für den Erhalt der Soziologie in Münster einsetzen. Die Forderung nach Beteiligung an der Verteilungskommission ist jedoch für die VertreterInnen der Studierendenschaft unerfüllbar, da weder Zustimmung noch Ablehnung der gestellten Anträge eine Handlungsoption darstellen.

 

Für den Erhalt des Instituts für Soziologie, gegen Studiengebühren in Münster und überall!

 

Eure Fachschaft Soziologie

 Die Stellungnahme Studiengebühren als PDF

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Lange Nacht der Soziologie – im Jahr der Geisteswissenschaften

Das Institut für Soziologie der WWU Münster lädt alle Interessierten herzlich zur „Langen Nacht der Soziologie“ am 21.06.2007 ab 16 Uhr ein. Jenseites überfüllter Seminare und in lockere Atmosphäre möchten wir unsere Arbeit präsentieren und freuen uns auf viele interessante Gespräche mit Ihnen.Plakat Lange Nacht der Soziologie
ab 16 Uhr Gallery Walk Informationen zu Forschung und Studium
ab 18 Uhr Podiumsdiskussion „Soziologie – Ein besonderer Blick auf die Welt“
ab 20 Uhr Vorlesungsmarathon unterhaltsame Kurzvorträge aus der Soziologie
weitere Informationen: http://langenacht.uni-muenster.de

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Solidaritätserklärung der Fachschaft Politikwissenschaft

Solidaritätserklärung der Fachschaft Politikwissenschaft
Für den Erhalt der Soziologie an der Universität Münster

Neben vielen anderen UnterstützerInnen möchte auch die Fachschaft Politikwissenschaft ihre Solidarität mit der Fachschaft Soziologie und dem Institut für Soziologie bekunden, die für den Erhalt der Soziologie an der Universität Münster kämpfen.

 

Wir halten es für untragbar, dass die Existenz des Faches Soziologie durch Ankündigung des Rektorates, zwei weitere ProfessorInnenstellen zu streichen, bedroht ist. Die Soziologie hat sich zur Aufgabe gesetzt, soziales Handeln zu verstehen und zu erklären. Dazu gehört auch, die Strukturen des Handelns sowie die Normen und Werte der Institutionen einer Gesellschaft zu betrachten. Soziologie ist somit auch immer eine (herrschafts)kritische Wissenschaft, da sie die selbstverständlich gewordenen Regeln der Gesellschaft und ihrer Institutionen durchleuchtet und hinterfragt.
Der drohende Abbau des Faches legt den Schluss nahe, dass Kritik in dieser Form nicht länger als erforderlich angesehen wird oder erwünscht ist. Die drohende (quasi) Stilllegung der Soziologie an der WWU „passt in die gegenwärtige Hochschullandschaft, die mehr von der Unternehmensberater-Kultur der Bertelsmann-Stiftung bestimmt wird, als von Vernunft und Sachverstand.“ (Siegfried Weischenberg in seiner Stellungnahme)
Dabei verfolgt die Soziologie der WWU ohnehin in den letzten Jahren das (durchaus kontrovers zu diskutierende) Ziel, Kenntnisse und Wissensbestände zu vermitteln, die (nach Angaben des Instituts) „die Basis für eine arbeitsmarktrelevante Verwertung nach dem Studium darstellen“. Andere Studienfächer scheinen jedoch noch arbeitsmarktrelevantere Kenntnisse zu vermitteln und daher unterstützenswerter (oder exzellenter?) zu sein.

 

Dabei greifen andere Wissenschaften häufig und gerne auf soziologisches Wissen zurück. So lernen die Studierenden im Grundkurs der Politikwissenschaft an der WWU, Politik mit den Worten von Max Weber zu definieren; und den Studierenden der Kommunikationswissenschaft an der WWU dürfte die systemtheoretische „Färbung“ ihres Faches á la Niklas Luhmann nur allzu bekannt sein.

 

Die Frage lautet also, wo die Exzellenz bleibt, wenn ein Fach wie die Soziologie an der WWU quasi verschwinden muss.
Nicht zuletzt bleibt die Anmerkung, dass die bald anstehenden Studiengebühren doch eigentlich zu einer Verbesserung der Lehre beitragen wollten – das gilt wohl ganz sicher nicht für die Soziologie an der WWU. Dabei kennen Studierende der Soziologie nur zu Genüge völlig überfüllte Räume, in denen sie keinen Sitzplatz bekommen. Regelmäßig ziehen Seminare aus den Seminarräumen wegen der großen TeilnehmerInnenzahl in große Hörsäle um, in denen kaum adäquate Diskussionen stattfinden werden. Zudem hat sich die Praktik der Lehrenden, Seminare von vorn herein auf bestimmte TeilnehmerInnenzahlen zu begrenzen, leider immer stärker durchgesetzt, so dass Viele ohne den gewünschten Seminarplatz nach Hause gehen mussten. Wie der Lehrbetrieb in Zukunft mit noch weniger Personal aufrechterhalten werden soll, ist kaum vorstellbar.

 

Die Fachschaft Politikwissenschaft schließt sich aus diesen Gründen der Forderung des Institutes für Soziologie und der Fachschaft Soziologie an. Auch wir fordern die „Rückgabe gestrichener ProfessorInnen- und MitarbeiterInnen-Stellen sowie ein Ende des Abbaus des Faches Soziologie in Münster“.

 

Für ein eigenständiges soziologisches Institut, an dem kritische soziologische Lehre und Forschung möglich ist.

 

Die Fachschaft Politikwissenschaft der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster

 

Und hier die Solidaritätserklärung Fachschaft Politikwissenschaft als PDF

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Stellungnahme der Fachschaft Kommunikationswissenschaft

Stellungnahme der Fachschaft Kommunikationswissenschaft
zur Zukunft des Instituts für Soziologie an der Uni Münster

Wir, die Vertretung der Studierenden der Kommunikationswissenschaft in Münster, lehnen die von der Universitätsleitung offenbar geplanten Kürzungsmaßnahmen am Institut für Soziologie ab. Die erfolgte Aussetzung eines Berufungsverfahrens verurteilen wir als nicht hinnehmbaren Eingriff in die Autonomie des Faches.
Das Institut für Soziologie hat sich seit vielen Jahren als wichtiger Partner des Instituts für Kommunikationswissenschaft erwiesen. Im Magisterstudium war Soziologie bereits ein beliebtes Fach. Im neuen Bachelorprogramm ist es umso bedeutender geworden, da die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Fächern erheblich eingeschränkt worden sind. Die Verbindung unseres Faches mit anderen Fächern halten wir jedoch, seit über die Einführung des jetzigen Bachelor beraten worden ist, für ein unverzichtbares Angebot der Uni Münster, um den Studierenden eine persönliche Profilbildung zu ermöglichen. In klassischen Berufsfeldern für Kommunikationswissenschaftler kann soziologische Bildung auf vielfältige Weise eine wichtige Basis darstellen: Theoriewissen und die analytische Fähigkeit zur Gesellschaftskritik ebenso wie die Kenntnis sozialwissenschaftlicher Methoden. Die Soziologie liefert einen Beitrag zum Zwei-Fach-Bachelor der Kommunikationswissenschaft, indem sie als Minor-Fach fungiert. Wir befürchten, dass bei einer weiteren Verkleinerung des Instituts, wie sie sich jetzt abzeichnet, auch die soziologische Ausbildung der Studierenden der Kommunikationswissenschaft mit entsprechendem Minor-Fach leiden wird. Auch unabhängig von der speziellen Betroffenheit der Kommunikationswissenschaft, sind die Pläne der Universitätsleitung überaus fragwürdig. Bei der Soziologie handelt es sich um eine Fundamentaldisziplin der Wissenschaft, aus der zahlreiche wissenschaftliche Fachrichtungen – wie beispielsweise die Kommunikationswissenschaft – hervorgegangen sind und auf die sich viele weitere
Disziplinen stützen. Sie auf eine bloße Lehreinrichtung zu reduzieren, bedeutet gleichzeitig, anderen Fächern wichtige äußere Impulse vorzuenthalten. Zugleich wird auch die Gesellschaft kritischer Anregungen beraubt. Die Uni Münster kann auf ein angemessen ausgestattetes Institut für die Wissenschaft von der Gesellschaft nicht verzichten.

Münster, 11. Juni 2007
Fachschaftsvertretung Kommunikationswissenschaft

Hier als PDF: Stellungnahme FS KoWi

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