Der Hintegrund:
Seit Mitte 2009 sind ca. 12.000 Roma und andere Minderheiten aus dem Kosovo akut von einer Abschiebung bedroht. Im Kosovo sind rassistische Diskriminierungen, gewaltsamen Übergriffen gegen sie und einen faktischen Ausschluss vom Arbeitsmarkt, sozialen Leistungen, medizinischer Grundversorgung und Schulbildung. Von 2009 bis 2011 fanden bereits 46 Sammelabschiebungen per Charterflug nach Kosovo statt, von denen auch einige hundert Roma betroffen waren.
Für Roma aus Serbien und den weiteren Staaten des ehemaligen Jugoslawien sieht die Situation in ihren Herkunftsländern ähnlich aus. Ein Unterschied zu den Roma aus dem Kosovo ist, dass sie in den letzten Monaten nach Deutschland gekommen sind. Viele von ihnen waren vor mehreren Jahren bereits hier und wurden abgeschoben. Sie fliehen erneut vor Diskriminierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung und kehren zurück nach Deutschland. Teilweise hatten sie hier jahrelang gelebt und sind hier aufgewachsen. Die Aufhebung der Visumspflicht für Serbien etc. Ende 2009 ermöglichte die Rückkehr. Jedoch sollen auch sie wieder abgeschoben werden. Auch nach Serbien gab es erneut die ersten Sammelabschiebungen
In Münster sind zahlreiche Roma von dieser Situation betroffen. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten sowie dem Umland Münsters wurden noch keine Roma aus Münster abgeschoben. Dennoch bleibt die Situation äußerst unsicher. Ein dauerhafter zivilgesellschaftlicher Druck bleibt daher ebenso notwendig wie eine praktische Entschlossenheit, Abschiebungen zu verhindern!